Tomáš Pospíšek's Notizblock

Schoggikübel fressen

Hab die Kinder gebracht und bin heimgekommen. Irgendwann kam fein der Hunger und ich dachte ... warum nicht eine Büchse Stalder Schoggi fressen. Getan.

Mit den Kindern würde ich eine Mahlzeit nicht unbedingt durch eine Büchse Schoggi ersetzen, aber selbst fand ich es ausserhalb des Gewöhnlichen.

Warum muss man Kinder erziehen (muss man sie? Ich denk schon, nur schon deswegen, weil man selbst charakterschwach ist und deswegen kein gutes Vorbild)? Weil das Richtige zu tun oft nicht am lustvollsten ist. Die Erziehung bringt den Kindern einige Gewohnheiten bei, automatisch eher das wahrscheinlich richtigere zu tun.

Z.B. nicht eine Büchse Stalder Schoggi zu verputzen, wenn man Hunger/Lust darauf hat: jetzt, nachdem ich sie verputzt hab, bin ich engergiemässig gegen den Boden gedonnert, weil mein Körper offensichtlich gefunden hat, es gelte jetzt sofort die gesamte Energie für die Verdauung dieser Beton Schicht im Magen zu verwenden, wodurch die Hirndurchblutung leider den kürzeren zog.

Auf der anderen Seite, jetzt wo ich finde, dass es die Kinder recht gut im Griff haben mit mir im Haushalt zu helfen und nach sich selbst aufzuräumen, finde ich es angesagt, gelegentlich vermehrt radikal subversiv zu handeln. Also z.B. zusammen am Mittag einfach Mal eine Reihe Stalders einzuschütten. Als Kontrast, um andere Farben aufscheinen zu lassen und experimentel zu schauen, wie sich "anders" anfühlt und funktioniert. Wird einem schlecht? Muss ich kotzen?

Die radikale Änderung gibt einem natürlich die Möglichkeit von der Sicht der anderen Warte aus erleuchtet fundamental andere Fragen zu stellen:

Wozu?

Warum?

Es könnte auch anregen die Erziehung und den Erziehenden zu hinterfragen. Seitens der Grossen und seitens der Kleinen.

Tomáš Pospíšek, 2010-08-15

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